Das war bisher eines meiner besten Lebensjahre, kein Prüfungsdruck, interessante und abwechslungsreiche Arbeit und vor allem ein großer Haufen netter Leute. Ich hab den Umgang mit Jugendgruppen gelernt und Zugang zu den unterschiedlichsten Typen bekommen, habe das Angebot von Abendprogrammen selbst gestaltet und habe versucht, den christlichen Glauben wirklichkeitsnah rüberzubringen. Die Seminare waren die Krönung, und die verschiedenen Themen, die wir bearbeitet haben, waren interessant. Es war auch toll, von den anderen zu hören, was sie arbeiten, wie es ihnen geht und sich auszutauschen. Ich muß echt lange überlegen, wann ich jemals in einer Gruppe war, wo so viel "gepasst" hat. Die Leute waren super, das Drumrum auch. Ohne das FSJ wäre ich auch nie auf meinen heutigen Beruf gekommen. Und ich habe einige für mich sehr wichtig gewordene Menschen kennengelernt. Das war Spitze!"
Mein Aufgabenbereich ist alles andere als einseitig. Um nur einige zu nennen: Es gibt eine Menge an Büroarbeit, die erledigt werden muss und regelmäßig sind Botengänge zu machen. Daneben habe ich einiges mit Kinder- und Jugendgruppen zu tun. Es sei, dass ich bei den "Kleinen" in der Christenlehre dabei bin oder als Betreuerin auf Jugendfreizeiten. Einen gewissen Teil meiner Arbeit prägen ältere Menschen. Einmal in der Woche besuche ich eine alte Frau und manchmal mache ich auch Geburtstagsbesuche bei Gemeindemitgliedern. Ab und zu ist es meine Aufgabe, ein bisschen Ordnung in den Gemeinderäumen zu schaffen, oder sauber zu machen. Ich denke, dass ich in diesem Jahr unter anderem eins lerne und das ist: Verantwortung zu übernehmen. Vieles andere wird mir sicher erst später klar werden."
Bei uns sind die Menschen tagsüber von 9.00 bis 17.00 Uhr zu Gast. Der Arbeitstag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach können die Gäste an unterschiedlichen Angeboten teilnehmen: Sitzgymnastik, Sitztanz, Gesellschaftsspiele, Kochen, Backen, Spaziergänge... Nach dem Mittagessen und Kaffeetrinken wird der Nachmittag meistens für kreative Tätigkeiten genutzt. Zum Abschluss wird gesungen und über die Erlebnisse des Tages gesprochen. Zu Beginn meines FSJ dachte ich: "Jetzt betreust Du alte Menschen, die in ihren Wohnungen dahin vegetieren und darauf bauen, dass du sie in der Endphase ihres Lebens noch ein bisschen unterhältst. Doch jetzt am Ende meines FSJ denke ich, dass ich viel Glück mit meiner Stelle in der Tagespflege hatte: denn außer zu lernen, was es heißt in einem Team zu arbeiten habe ich auch gelernt, dass wir den alten verwirrten Menschen dazu verhelfen können, ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit wieder zu entdecken. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich diesen Menschen in kurzer Zeit eine nahestehende Person geworden bin, die sie spüren lässt, dass sie durch die Tagespflege eine Motivation haben, jeden Morgen aufzustehen."
"... Mein Alltag sah so aus, dass ich morgens immer in der zweiten Klasse einer integrativen Grundschule half, d. h. die Klasse bestand zum größten Teil aus "gesunden" Kindern und drei behinderte Kinder (lern- und körperbehindert) waren dazu in die Klasse integriert. Meine Aufgabe war es, diesen Kindern zu helfen, dass sie, soweit sie konnten, am Unterricht und in der Pause an allem teilnehmen konnten und auch mitkamen. Im Klartext, man konnte in vielen Bereichen von Rechnen, Schreiben, Lesen über Singen, Motivieren, Beruhigen, bis Basteln und Spielen seine Hilfe einbringen. Nachmittags stand dann zweimal in der Woche für mich "familienentlastender Dienst" auf dem Plan. Das hieß, dass ich dann ein 15jähriges behindertes Mädchen in der Familie besuchte und mit ihr einen schönen Nachmittag verbrachte. Wir haben in dem Jahr sooo viel unternommen, es ist echt toll, wie kreativ man sein kann und wieviel schöne Dinge wir gemacht haben."
"Den Kindern und Jugendlichen von 6 - 18 Jahren, die überwiegend auf Sonderschulen gehen und alle aus sozial benachteiligten Familien stammen, wird in der Lern- und Spielstube die Möglichkeit gegeben, Unterstützung bei den Hausaufgaben zu bekommen, kochen zu lernen, handwerkliche Fähigkeiten zu entwickeln, sportlich aktiv zu werden, Freizeiten zu organisieren und auch durchzuführen... Vor allem steht aber der soziale Umgang miteinander im Vordergrund des pädagogischen Konzepts!
Es war September, als ich dort anfing. Sagen wir, mein erster Eindruck kam einem Schreck gleich, schließlich wurde ich mit Luftdruckpistolen und Kommentaren über meine Oberweite empfangen. Aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, dass Siebenjährige rauchen, Neunjährige Bagger aufbrechen und Spazierfahrten machen, Achtjährige Balkone anzünden und alle miteinander Umgangsformen haben, dass mir nichts mehr dazu einfiel, kann ich rückblickend trotzdem sagen, dass ich Spaß hatte und keines der Ereignisse missen möchte.
Hier bin ich selbständig geworden und kann jetzt viele Dinge anders schätzen als vorher! Dass ich ein eigenes Bett und eigenes Zimmer habe, meine Eltern zusammen leben, wir jeden Tag gutes Essen haben, wurde mir hier als absoluter Luxus bewusst. Ich habe gelernt, andere Prioritäten zu setzen!"
"Ich mache jetzt eine Lehre als Verkäuferin. Ist zwar nicht gerade das, was ich wollte, doch es hilft mir erst mal ein ganzes Stück weiter. Das Jahr hat mich um einige Erfahrungen reicher gemacht und ich bin froh, dass ich mich nützlich machen durfte. Man lernt die Menschen mit anderen Augen zu sehen und sie zu respektieren wie sie sind, egal welchen Alters. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, "meine Omis und Opis" zu versorgen und zu wissen, dass sie sich über jede Kleinigkeit freuen. Sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen, und ich werde sie natürlich trotz Lernstreß besuchen.
Ich habe in der Einsatzstelle echt viel dazu gelernt. Auch die Seminare waren für mich wichtig, weil ich mich da wirklich gut mit anderen in der Gruppe austauschen konnte und erfahren habe, wie es ihnen geht."
Geduld im Gespräch mit Patienten, die nicht "wie aus der Pistole geschossen" ihre Probleme und Sorgen mitteilen können. Ruhig und ohne Hetze am Bett sitzen, zuhören, auch wenn das Gesagte nichts Neues mehr ist. Zurückhaltung im Umgang mit Vertraulichem. Überlegt sein im "Abnehmen" der Probleme der Patienten, was oft als "Helfen" bezeichnet wird, aber nicht zur Selbständigkeit führt. Toleranz gegenüber allem! Charakter, Einstellung zum Leben, Glauben, Handeln. Denn alles geschieht aus einem, auf Anhieb oft schwer verständlichem Zusammenhang heraus, der erst ergründet werden muss, bevor man sich ein Urteil erlauben kann. Glaube ist wichtig und Liebe. Gegenseitiges Geben und Nehmen, auch mal was "falsch" machen zu können ohne Konsequenzen. Liebe verschenken, einfach so und etwas vom eigenen Glück in andere investieren."
Da ich bereits einen Beruf erlernt habe und ich mich neu orientieren will, habe ich mich für ein FSJ entschieden. Was ich absolut nicht bereue, denn der Umgang mit behinderten Menschen ist für mich eine wertvolle Erfahrung.
Unser Team besteht aus 10 Mitarbeitern und mir. Zusammen betreuen wir eine Gruppe von 22 stark geistig behinderten Männern. Zu unseren Aufgaben gehören die typischen pflegerischen Tätigkeiten wie Duschen, Waschen und Anziehen der Bewohner. Aber genauso wichtig sind die pädagogischen Beschäftigungen wie Spazierengehen und das gemeinsame Erleben des Tages. Dazu brauche ich oft viel Geduld.
Jetzt ist mein Jahr fast vorbei und ich werde die Bewohner sehr vermissen! Ein Trost ist, dass ich durch das FSJ nun weiß, wie mein weiterer Weg aussehen wird. Darüber bin ich echt froh!"
Mein Arbeitsbereich ist die Wäscherei, in der ich hauptsächlich mit dem Waschen, Trocknen und Zusammenlegen der Wäsche für die naheliegenden Behindertenwohngruppen beschäftigt bin. Mein dortiges Team besteht aus 5 Mitarbeitern, in dem sogar ein Mann ist. Nicht zu vergessen sind die 19 Beschäftigten mit völlig unterschiedlichen Behinderungen, mit denen ich Tag für Tag zu tun habe.
Dank diesem Jahr habe ich gelernt, viel besser mit Menschen umzugehen, die einfach anders sind als Du und ich. Die Angst vor dem Neuen wandelte sich schnell um in 1. Neugier und 2. Spaß und Freude! So ein FSJ weckt eine Seite in Dir, die Du vorher sicher nicht kanntest. Viel Spaß!"
Keine Ahnung von nichts. Das war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Doch nach einer Weile stellte sich heraus, dass das Wasser doch nicht so kalt war. Die ersten Wochen waren eine große Umstellung für mich und nicht immer einfach, trotz der guten Aufnahme im Team und der Anleitung durch Schwester Ann. Nicht nur das frühe Aufstehen und das lange Arbeiten waren anstrengend, sondern auch das Verarbeiten der Bilder und Erlebnisse auf der Station. Daher war ich sehr froh, dass im ersten Monat das Einführungsseminar stattfand. Durch das Reden und den Austausch in der Gruppe über unsere Erfahrungen, konnte ich manches verarbeiten. Der ständige Kontakt zu den Patienten, Ihnen zu helfen, oder einfach nur bei ihnen zu sein ist wichtig und gibt mir selbst das Gefühl, gebraucht zu werden. Ich lerne viel, sei es in Bezug auf die Medizin, oder menschlich gesehen. Ich mache positive und negative Erfahrungen, die mich wachsen lassen."
"Morgens halb neun auf dem Reitsporthof ... Zu allererst müssen die schicken Ballerinas oder die coolen Turnschuhe gegen Reitstiefel eingetauscht und der Kopf durch einen Helm geschützt werden ... Der erste Schritt ist die Fellpflege der Pferde, die jedes Kind unterschiedlich ernst nimmt. Unsere Aufgabe dabei ist, jedem Kind die Unterstützung zu bieten, die es braucht. Gibt es Probleme oder Unsicherheiten beim Hufauskratzen, stehen wir bereit zum Helfen ... Jede Reitstunde läuft anders ab ... So unterschiedlich die Reitstunden auch sein mögen, so ist unser Ziel doch bei jeder gleich: Die Kinder sollen mit einer positiven Erfahrung vom Pferd steigen, einem Erfolgserlebnis, so klein es auch sein mag. Dieses Ziel, das wir verfolgen, gilt jedoch nicht für die Schulsportstunden, sondern für alle Begegnungen zwischen Kind und Pferd, es ist kein leistungsbezogener Unterricht, sondern ein Körperkontakt zwischen Mensch und Tier, der bei jedem Kind eine andere Wirkung zeigt. So erzeugt er bei dem einen Kind ein größeres Selbstvertrauen, bei einem Anderen übermittelt das Pferd dem Kind eine gewisse Ruhe, die sie für sich selbst übernehmen kann.
Meine Aufgaben als Freiwillige soziale Mitarbeiterin sind vielseitig und belaufen sich auf die Pferdepflege, sowie die Vorbereitung und Durchführung der Reitstunden.
Ich denke, ich kann mit Recht sagen, in der Zeit beim Reiten des St. Elisabeth-Vereins, einiges gelernt zu haben, sei es auf die individuellen Probleme und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen oder im Umgang mit dem Pferd als Therapiepferd.
Die unterschiedlichen Aufgaben, Pferde, Reitstunden, Kinder und Launen aller Beteiligten führen dazu, dass die Arbeit niemals langweilig wird und für Abwechslung gesorgt ist. Und doch bleibt immer eines gleich:
Morgen werden wir wieder vor der Reithalle stehen, um unsere Reitkinder zu empfangen."
"Wir sind aus Ungarn gekommen, um unsere Sprachkenntnisse zu verbessern, das Land kennen zu lernen und nicht zuletzt, mit den behinderten Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen. Wir arbeiten beide mit den behinderten Menschen …in einem Altenheim … und… in einer Schule ...
Die Idee, ein FSJ zu machen, war eine gute Möglichkeit zwischen dem Gymnasium und der Universität etwas Zeit mit Erholung, Kenntnis-Sammlung zu verbringen … Wir glauben, obwohl die Erholung nicht, aber „die Kenntnis-Sammlung“ hat geklappt. Wir haben uns mit vielen Sachen erlebt, die uns sehr ungewöhnlich vorkamen: die ungewöhnliche Speisen, die Begrüßung, die Kleidung (vor allem die Jugend) … usw. Aber wir haben uns in der Zeit mehr oder weniger schnell an alles gewöhnt. Vielleicht der Unterschied der gelernten und gebräuchlichen Sprache hat meistens Problem gemacht.
Wir sind zufrieden mit unserer Arbeit. Die Menschen, die wir „pflegen“, sind alle nett und es macht Spaß mit ihnen zusammen zu sein …
Was wir empfehlen würden (vor allem der Jugend aus Ausland): Keine Sorge! Es gibt immer jemand, wer uns hilft! Bei der Arbeit: immer fragen, wenn du etwas nicht weißt, aber beschäftigt (z.B.: die Krankheit der Kinder)!
Also, wir können den EFD oder das FSJ jedem empfehlen, der Lust hat z.B: mit den behinderten Menschen zu arbeiten oder neue Leute zu erkennen. Und wenn jemand aus Ausland kommen würde, dann auch ein Land kennen zu lernen. Wir freuen uns darüber, dass wir hier sein können."
Evangelische Freiwilligendienste gGmbH
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