Die Veranstaltung stand unter dem Motto „300.000 Mal Zusammenhalt“, denn mit dem aktuellen Jahrgang überschreiten die Evangelischen Freiwilligendienste die Zahl von insgesamt 300.000 Menschen, die in den vergangenen 70 Jahren einen Freiwilligendienst bei evangelischen Trägern im In- oder Ausland geleistet haben.
In seiner Ansprache hob der Bundespräsident die Bedeutung der Freiwilligendienste als Orte der Begegnung von Menschen unterschiedlichsten Hintergründen hervor. Er betonte, dass Freiwilligendienste Respekt und Toleranz, Verständnis und Verständigung fördern und zugleich Quellen des Bürgersinns und Quellen engagierter Mitmenschlichkeit seien, die in diesen nicht ganz einfachen Zeiten umso dringender gebraucht würden.
Der Bundespräsident dankte den Freiwilligen und allen Mitarbeitenden in den Freiwilligendiensten für ihre Arbeit. „Sie alle stärken unsere Bürgergesellschaft und unsere Demokratie. Ihnen allen, hier im Saal und überall in unserem Land, meinen ganz, ganz herzlichen Dank für Ihren Einsatz!“
Auch die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs betonte in ihrem Grußwort die wichtige Rolle und die Erfolgsbilanz der Freiwilligendienste. „Mich beeindruckt es sehr, mit welch Mut und Motivation die Freiwilligen ein Jahr ihres Lebens einsetzen, um sich ganz bewusst für Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einzusetzen. Nicht selten mit dem Ergebnis, dass sie selbst einen sozialen Beruf ergreifen wollen. Auch das ist aus meiner Sicht ein Grund, warum die verschiedenen Freiwilligendienste national wie international unbedingt erhalten bleiben müssen.“
Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch forderte in seiner Begrüßung mit Blick auf die Zukunft: „Unsere Vision ist eine langfristig gesicherte Finanzierung der Dienste sowie ein Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. Jeder und jede soll die Möglichkeit haben, einen Freiwilligendienst in Voll- oder Teilzeit zu leisten.“
Auch Martin Schulze, Geschäftsführer Evangelischen Freiwilligendienste, appellierte: „Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, dass alle Menschen, die sich für einen Freiwilligendienst interessieren, auch einen solchen machen können. Um eine Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit zu erreichen, benötigen wir einen bedarfsgerecht ausgestalteten, nachhaltig finanzierten Dienst, ein staatlich finanziertes Freiwilligengeld und eine auffordernde Einladung und Beratung aller Schulabgänger*innen, sich freiwillig gesellschaftlich zu engagieren."
Die vollständige Ansprache des Bundespräsidenten auf der Veranstaltung, die am 15. Mai im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin stattfand, ist hier nachzulesen.